Mission # 1 : Auf eigenen Füßen

"Gerne, vielen Dank dafür."

°OK sollte ich ihn vorbereiten, dass ich noch jemanden hier habe. Wenn ich den falschen Zeitpunkt erwische, könnte das die bisherigen Dinge zerstören. Ich muss eh weiterhin auf der Hut sein, nicht dass er mir noch was in meinen Tee tut. Den Tee kann ich jetzt echt gut gebrauchen.°

"Man merkt meiner Stimme schon an, dass ich zu wenig getrunken habe. Ihnen scheint es auch nicht so gut zu gehen, kann man sie vielleicht etwas unterstützen. Wenn es einem nicht gut geht, sollte man zusammen halten"

Han zwinkerte dem Mann zu. Er bewegte sich entspannt auf den Hintereingang zu. Der Kunai hing weiter locker in der Hand und schauckelte bei jeder Bewegung hin und her. Bevor er den Raum betrat schloss Han kurz die Augen, um sie auf die kommende Dunkelheit vorzubereiten.

"Haha ha ha ha."

Das leise Lachen wurde von einem energischen Kopfschütteln begleitet.

"Ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst, aber sollte es etwas geben, dann werde ich gern auf das Angebot zurück kommen. Haha ha."

Er öffnete nicht die Tür, die der Eingangstür genau gegenüber lag, sondern eine zweite, linksseitig gelegene Tür, deren schlichter Stil sich nicht vom Rest der Türen abhob. Dahinter lag eine schmale Küche und der Mann bot Han einen Sitzplatz an. Einer von vier Stühlen, die an einem schmalen Tisch standen. Aus einem kleinen Schränkchen holte er ein Paar Tassen und eine stählerne Kanne heraus, die er aus einem großen Krug mit Wasser füllte und dann auf der Feuerstelle positionierte. Dann gab er Han wortlos ein Glas mit Wasser und kramte weiter in dem Schrank.

"Was führt dich eigentlich nach hier draußen in die Einsamkeit? Hier gibt es doch nicht viel und wenn man hier raus kommt, dann sollte man sich auch entsprechend rüsten. Also?"

Fragte er, mit leicht gedämpfter Stimme, bevor er mit einem leicht triumphierenden Blick eine Schale mit Tee hervor holte und zu Han hinüber sah.

"Ach eigentlich nix besonderes, ich wollte nach Q-An. Dort sollte ich Kräuter bekommen und die dann weiter transportieren. Leider konnte man mir nicht so genaue Angaben geben, wo das Dorf nun genau liegt. Die Herren waren sich da nicht mehr so sicher und die sahen auch nicht so aus als hätten sie selber mal einen Schritt vor ihre Tür gemacht. Es ist eh ungewiss, ob die Knie ihr Gewicht getragen hätten. Händler sind manchmal doch schon sehr komische Menschen."

erzählte Han ganz ungezwungen.

"Vielen Dank"

und bedankte sich zusätzlcih noch mit einer kurzen Verbeugung. Er ergriff das Glas und ging zu dem Tisch, stellte dann den Stuhl so, dass er dem Mann zuschauen konnte. Mit einem Seufzer ließ er sich nieder. Dann nahm er erstmal einen Schluck Wasser. Es war herrlcih das Nass in der Kehle zu spüren.

"Ach das tut wirklich gut. Ich bin nicht aus der Gegend und kenne mich deswegen nicht so gut aus, hatte nicht mit so extremen Witterungsbedingungen gerechnet. In meiner Heimat ist es eher feucht. Wir haben eher zu viel als zu wenig Wasser, so kam es dass ich mich verschätzt habe, als ich meinen Bedarf klakulierte."

"Warum ich gerade da was holen soll kann ich nicht sagen. Bin nur ein Transporter, mir ist es realtiv egal was ich dabei habe. Vermutlich wird es besonders wenig Wasser benötigen der Kram. "

Sprach er noch kurz bevor der Mann den Raum verlassen hatte. Han stand auf und sah sich etwas im Raum um, wobei er sich nicht weit vom Stuhl entfernte.

°Ich habe gerade erst angefangen sein Vertrauen zu bekommen, ich sollte es nicht übertreiben. ICh glaube ich sollte mit dem Tee auf ihn warten wäre sonst unhoflich.°

Der Raum war eine kleine, unauffällige Küche. Die Kochstelle war gelöscht worden, der Tee dampfte in seiner Kanne und alles was nicht hinter den Türen der drei schmalen Hängeschränke verborgen lag, waren ein halber Laib Brot, ein daneben liegendes Messer und ein paar Glasröhrchen und Schalen, die zum trocknen neben der Spüle auf einer Kommode mit drei breiten Schubladen standen.

Das Fenster über der Spüle war, wie alle anderen im Untergeschoss auch, mit zugezogenen Fensterläden versperrt und Han konnte sehen, dass die Läden von innen mit einem kleinen Schieberiegel verschlossen waren. Von außen wäre es nicht so einfach gewesen sie zu öffnen. Sehr zu seinem Unbehagen wurde diese Erkenntnis von einem erneuten "Kruäh! Kruäh!" begleitet und zum ersten Mal konnte Han das Flattern von Flügelpaaren hören. Auf der anderen Seite des Fensterläden. Dann begann ein rhythmisches "Tok. Tok. Tok." als würde ein Schnabel von außen gegen das Holz klopfen.

Zur gleichen Zeit konnte Han einen lauten Aufschrei hören, der wie erstickt wieder verstummte. Eine Tür schlug zu und ein poltern und scheppern war zu hören, gefolgt von einem gurgelnden Schleifen, dass sich an der Tür zwischen Küche und dem Flur entlangschob, quietschend eine andere Tür aufschob und leiser wurde, bis nur noch das monotone "Tok. Tok. Tok." am Fenster zu hören war.

*Tenyas Herz raste. Hinter der Tür, die sie bis vor einigen Sekunden belauschte befand sich Han und ein Unbekannter. Sie war schon kurz davor, die Tür aufzureißen und zu den beiden zu stürmen, doch das ließ sie sein. Sie roch ganz deutlich Pfefferminz und erinnerte sich daran, auch zuvor schon einen solchen Geruch wahrgenommen zu haben. Fakt war, sie musste leise sein. Aber das war sie nicht. Als sie einen Schatten sah, wusste sie sofort das jemand oder etwas herunterkam. Sie schrie kurz auf, biss sich sofort in ihre Hand um nicht weiterzuschreien, schob sich an der Wand entlang und machte die erstbeste Tür auf. Ihr Herz ratse immernoch, auch als sie leise die Tür hinter sich schloss. Wieso war sie nur so feige?Sie blickte durch das Zimmer und schluckte...Die Angst stand ihr im Gesicht geschrieben.*

Mit einem Satz war Han an der Tür, bevor er sie jedoch schwungvoll aufzog, hielt er inne.

°Du weißt nicht was passiert ist, es ist zwar unwahrscheinlich, dass jemand mit eingedrungen ist, aber wenn es ein Angriff war, ist es zumindest denkbar.°

Der Ninja bewegte sich ein Stück neben die Tür, ließ diese dann mit einem Ruck aufgehen. Dann zählte er im Geist langsam bis drei und trat dann in den Flur. Wobei er fließend in die Hocke absackte um ein weniger großes Ziel zu bieten. Der Kunai in seiner Hand war wurfbereit für jedes Ziel, dass sich ihm bieten sollte.

°Ok komischer Mann bist du hier, schaun wir mal.°

*Ihr Herz raste wie verrückt. Warum um Gottes Willen konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Sie fasste nicht, was mit ihr los war. Die Türen wollte sie nciht nehmen. Das brachte sie nicht. Wer auch immer hinter ihr her war, würde sie finden. Also nach unten, ja nach unten. Sie versuchte das Bodenstück herauszuhebeln, würde ihr das gelingen, würde sie den Weg nach unten neben und das Bodenstück von unten aus schnell wieder zurechtrücken. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht zu schreien und zu zittern und machte sich an die Arbeit...*

*Tenyas plumpste auf den Boden vor Angst. Sie kroch rückwärts nach hinten. Ihr Kunai lag vor ihren Füßen. Und sie schluckte. Die Klinke sank kurz nach unten, aber auch nur kurz. Sie hob ihr Kunai auf und starrte angestrengt in die Richtung der Gestalt. Auf die Geräusche achetet sie gar nicht.*

"Ich..ich ..."

*Sie brachte kein weiteres Wort zustande...*

°Na schau mal einer an, wo ist denn hier das Kind in den Brunnen gefallen.°

Han brachte sich am Arm einen kleinen Schnitt mit dem Kunai bei. Die Wunde war so gewählt, dass sie sich selber wieder schließen würde. So war er jedoch erstmal vor möglichen Genjutsus befreit. Dann ging er Schritt für Schritt durch den Gang, als er an Tenya vorbei kam, bekam sie einen schnellen Schnitt am Bein um auch sie aus dem Jutsu zu befreien. Dann ging er vorsichtig wieder zu Tür, seinen Kunai drückte er leicht gegen die Wunde um die Schmerzen zu intensivieren. Es hatte auch den positiven Effekt, dass seine Sinne schärfer wurden. Er griff nach der Tür und drückte die Klinke nach unten. Als sie unten war verharrte er wieder etwas und zog sie dann auf. Dieses mal machte er einen Schritt nach hinten um wieder in die Hocke zu sinken.

°Hier ist vermutlich noch jemand, doch wo könnte er sein und was ist sein Plan.°

"Hm... auf das Vieh kann ich mit meinen Waffen noch lange genug einprügeln. Schaun wir mal weiter."

Han machte die Tür wieder zu und sprintete in die Küche. Er nahm sich 2 Becher mit dem heißen Tee. Vorsichtig balancierte er sie so schnell es ging zurück zur Tür.

"Hey Tenya, schlaf nicht ein und mach dich bereit die Tür zu öffnen. Los komm, hier ist Aktion gefragt."

Er machte sich bereit den Feind mit einer warmen Tasse Tee zu berüßen.

°Ok, dass ist der erste Versuch. Sonst wird es schwieriger... viel schwieriger.°

*Tenya nickte nur irritiert und gehorchte Han auch wenn sie nicht wollte. Doch sihre Angst ließ nicht zu etwas anderes zu machen. Normalerweise war sie doch die Mutige, diejenige die immer zuerst handelte, die auf eigene Faust handelte, die nicht auf andere hörte...Was war nur mit ihr los? So, eine Kleinigkeit ängstigte sie. Sie schüttelte den Kopf, rappelte sich auf und machte sich an die Arbeit. Sobald sie bereit war, riss sie die Tür auf und sprang mit dem Kunai in der Hand nach hinten. Für einen kurzen Moment wurde ihr übel. SIe blickte hoffnungsvoll zu Han..*

Während Han durch die aufgerissene Tür schaute und Tenya hoffnungsvoll auf Han, war hinter ihnen oder besser gesagt knapp unter ihnen ein dumpfes Scharren zu vernehmen.
Nicht weit hinter ihren Füssen, ungefähr zwanzig Zentimeter entfernt, begann sich der Boden zu bewegen. Die Klappe wurde mit einer gewissen Anstrengung zur Seite geschoben. Wenn man hinblickte waren zwei schmale, behandschuhte Hände zu sehen, die den Deckel etwas zur Seite drückten.
Daraus erwuchs sich ein Kopf. Sein Scheitel schob sich nach oben. Er teilte das schwarze Haar gerade nach rechts und links. Über der Stirn lag ein Ninjaband mit einem Emblem des Dorfes Ames. Darunter folgte etwas Stirn (Sie war recht hoch.) und schließlich kamen große, graue Augen zum Vorschein. Mit einem Ruck hielt der junge Mann inne.

"Hee! Ihr Zwee, kommt hierher!" , sagte er laut, wenn auch nicht brüllend. Er hob eine seiner langen, schmalen Hände und winkte kurz mit den Fingern.
Hinter der offenen Tür vor Han und Tenya waren blubbernde nicht unbedingt einladende Geräusche zu vernehmen.

°Wo kommt die denn her? Hier geht es ab wie auf einem Basar. Da ist es ja ruhiger, wenn man über die Handelsrouten läuft.°

"Einen Moment bitte hier gilt es noch was zu testen."

Er machte einen Schritt nach vorne und holte aus. Ähnlich wie beim Messerwurf versuchte er nicht das Objekt in eine Drehung zu versetzen. Es musste seine Position beibehalten, sonst würde die Flüssigkeit nicht das Ziel erreichen. Das Glas flog und erreichte das komische Etwas. Dort schwappte die Flüssigkeit aus dem Glas und verteilte sich auf dem Geschöpf.

"Bingo"

°Na das hat schon mal geklappt, schaun wir mal wie gut es wirkt.°

Er wechselte das zweite Teeglass in die Wurfhand um vielleicht noch etwas mehr Wirkung zu erzielen.

°Die Teekanne wäre vlt. ne gute Möglichkeit gewesen.°

*Sie konnten sich hier nicht länger aufhalten. Das war Tenya nun klar. Sie zog Han an den Armen zu sich und schleifte Han zum Ame - Ninja. Gegen dieses fürchterliche Monster würde Tenya nicht kämpfen. Flucht war nun die einzige Möglichkeit. Tenya zumindestens würde der Person folgen, auch wenn es leichtsinnig war dem Ninja zu vertrauen...*

Die Stimme des Jungen Mannes wurde eindringlicher.

"Kommt schon! Das Ding wird zwar vielleicht langsamer, aber es wird auch wütender, wenn Ihr es weiter bewerft!"

Sein Kopf erschien zu Gänze und gab schmale Lippen Preis, die einen ernsten Zug trugen. Sein Oberkörper wirkte etwas hager und ergriff vorsichtig mit seiner Hand an Tenyas Knöchel, als wollte er durch die Berührung beweisen, dass er kein seltsames Schlammmonster war, sondern aus Fleisch und Blut.

"Hier unten sind wir etwas sicherer.", sagte er, ließ ihren Knöchel wieder los und versuchte an Han vorbei durch die offene Tür zu schauen. Seine rechte Augenbraue schien im äußeren Winkel leicht zu zucken.

*Sie erzitterte bei der Berührung, folgte dann aber ihrem Fluchtinstinkt und stieg vorsichtig nach unten.*

"Komm schon, Han..."

*Als sie jedoch sah, dass Han sich immer noch nicht bewegen wollte, stieg die Wut in ihr. War er so scharf drauf, sich von einem riesigen Monster umbringen zu lassen? Ihr soltle es Recht sein, aber sie wollte ihn viel lieber vermöbeln. Die Angst vor dem Monster verschwand. Sie wusste nicht, wieso sie sich so kindisch verhalten hatte, aber tatsache war: Sie hatte keine Angst. Sie kletterte also schnell wieder raus, zog Han hinter sich her und schubste leicht durch die Falltür. Dann folgte sie ihm endlich.*

"So, alle da."

"Na toll, in der Küche steht noch Tee. Den hätten wir sicherlich gebrauchen können. Im schlimmsten Fall hätte ich den trinken können."

Han rieb sich die Stellen, wo er irgendwo gegen gestoßen war. Er schaute sich erstmal um, vielleicht ließ sich irgendwo noch was zu trinken finden. Nebenbei nimmte er an den Resten des Tees, die noch in der Tasse waren und nicht verschüttet worden waren.

"Wie soll es nun weiter gehen? Was habt ihr euch vorgestellt?"

°Also Flüssigkeiten funktionieren und verlangsamen es zu mindest.°

"Gut."

Nachdem die Beiden herabgestiegen oder -gepurzelt waren, ging der Ninja wieder herauf und zog die Luke schnell zu. Seine Finger formten sich in schneller Kombination zu Mustern. Im dämmrigen Licht der Kerze konnte man nicht viel erkennen, aber die Beiden hörten das Murmeln, das von ihm kam. Letztlich war ein leises 'Plopp' zu vernehmen und kurz leuchteten grünliche Zeichen auf der Luke auf. Zeichen eines Siegels.

Dann kam er wieder hinab. Er war groß und dürr. Sein Schatten tanzte im Flammenschein der Kerze. Er löste eine Flasche vom Gurt und reichte sie Tenya.

"Hier. Du musst das unbedingt trinken!"

Sich an Han wendend, fragte er:

"Hast du noch was?"

Die Hände des Amekämpfers lösten einen Wasserschlauch von der anderen Seite des Gurts und hielten es ihm hin.

"Wie kommt ihr hierher? In dieses Haus? Ich habe Euch vorher nicht bemerkt."